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Digitaler Bogenworkshop inkl. intuitivem Bogenschießen

Möchtest du das intuitive Bogenschießen lernen, kannst zur Zeit aber nicht nach Sylt reisen? Dann entdecke unseren digitalen Bogenworkshop und lass dich von Peter Berhorst leiten.

DIGITALER BOGENWORKSHOP ZUM INTUITIVEN BOGENSCHIESSEN

In diesem Digitalen Bogenworkshop erhältst du Anregungen im Umgang mit Pfeil und Bogen für Zuhause, damit dein Bogen mit dir mitwachsen und von Generation zu Generation weitergegeben werden kann. Das Set für diesen Workshop besteht aus Bogenrohling, Bogenhandbuch, Schleifpapier, Holzpflegeöl, Baumwolltuch, Sehnenhalter, Pfeilen und einer Zielscheibenauflage. Zunächst einmal solltest du dich für die Ausführung deines Rohlings entscheiden. Es gibt Rechtshand, Linkshand, Twin und traditionelle Bögen ohne Pfeilauflage.

Zum Aufspannen deines Bogens nimmst du die Sehne, schiebst das große Öhrchen über den oberen Wurfarm und hängst das kleine Öhrchen in die untere Sehnenkerbe ein. Dann nimmst du den Bogen in die linke Hand und steigst mit dem linken Bein durch Bogen und Sehne hindurch. Stelle dich so hin, dass du einen stabilen Stand hast. Den unteren Wurfarm legst du an dein linkes Schienbein, den Griff an den rechten hinteren Oberschenkel und mit der rechten Hand drückst du den Bogen gegen deinen Oberschenkel, sodass du mit der linken Hand die Sehne in die obere Kerbe einhängen kannst. Das Abspannen funktioniert genauso. Dabei den Bogen nicht auf den Boden drücken, denn sonst können die Nocken und Kerben brechen.

Anschließend folgt die kleine Bogenphysik mit den Bogenbegriffen. Es gibt den oberen und den unteren Wurfarm, sowie den Griff bzw. das Mittelteil des Bogens. Der Teil vom steifen Griff zum biegenden Wurfarm nennt sich Fades. Oben und unten an den Wurfarmenden befinden sich die Tips und die Kerben des Bogens. Mit der Sehne ziehst du den Bogen aus und die Mittenwicklung wird um die Sehne gewickelt, um diese zu schützen. Dann gibt es noch die Pfeilauflage und das Schussfenster.

Das Design der verschiedenen Bögen ist in den meisten Fällen so verändert, dass sich der Belastungsbereich der Wurfarme anders definiert. Je kürzer die Belastung in diesem Bereich ist, desto stärker wird das Material beansprucht und es kommt zur Ermüdung und zum Bruch. Die Youksakka Bögen sind meistens asymmetrisch getillert, das bedeutet, dass die unteren Wurfarme steifer sind, da sie kürzer gegriffen werden und die oberen Wurfarme schlanker sind, weil sie ein Stück länger sind. Dies gleicht sich beim Schießen je nach Technik wieder aus.

Bevor du mit dem Bogenschießen beginnst, solltest du dich zunächst mit etwas Bogengymnastik aufwärmen. Die beanspruchten Körperteile sind vor allem die Schultermuskulatur, die Handgelenke und die Finger. Durch aufdehnen und kreisen lassen, kannst du dich gut aufwärmen und lockern. Probiere auch verschiedene Atemtechniken aus, um Energie ein- und auszuatmen und zur Ruhe zu kommen.

Schießtechniken gibt es viele, wir verwenden in unserem Training die mediterrane oder Splitfinger Technik. Stelle dich zunächst seitlich zum Ziel in einem festen Stand hin, lasse deine Gelenke locker und finde deine Mitte, indem du durchatmest. Dein Blick ist auf das Ziel gerichtet, den Bogen hast du in deiner schwachen Hand und streckst den Arm in Richtung Ziel aus. Mit deiner starken Hand greifst du die Sehne, ziehst sie nach hinten und lässt los. Die Schulter deines Bogenarms sollte dabei nicht zu hoch gehalten werden, denn sonst schlägt die Sehne gegen deinen Unterarm. Die Zughand lässt du locker und bildest nur einen Haken für die Sehne mit deinen Fingern. Wenn du nun den Pfeil aufgelegt hast und die Sehne ausziehst, werden deine Finger an der Zughand lang gezogen. Achte darauf diese locker zu lassen, denn sonst schubst du den Pfeil von der Pfeilauflage. Die Zughand ankert beim Auszug am Gesicht und dann wird die Sehne los gelassen. Durch Übung und Beobachtung, verinnerlichst du diese Bewegungsabläufe und kannst den Bogen schnell ohne nachzudenken kontrollieren. Schieße einfach aus dem Gefühl heraus. Beobachte deinen Pfeil nach dem Abschuss, ebenso deinen Stand, die Schultern und deine Finger. Aus deinen Bewegungsabläufen kannst du ganz viele Informationen ziehen, die dir beim nächsten Schuss helfen. Wenn du die Bewegung verinnerlicht hast, dann kannst du die Sehne weiter ausziehen und aus verschiedenen Positionen und Entfernungen schießen.

Nach den ersten Schießübungen ist der Bogen eingeschossen und kann optimiert werden. Mit den Fingern kannst du vom Griffstück zu den Wurfarmenden fühlen, welche Stellen zu dick sind und abgeschliffen werden müssen. Um die Wurfarme zu optimieren, kannst du den Bogen im Tiller anpassen. Den Druckpunkt vom Griff kannst du runter schleifen, damit er sich besser anfühlt.

Mit dem Schleifpapier der Körnung 60 und 80 kannst du die Pfeilauflage, die Nocken und Kerben feinschleifen, damit Material von zu starken Bögen abgearbeitet wird. Das Profil bearbeitest du mit Schleifpapier der Körnung 100 und 120, so wird nur etwas Material abgenommen. Für glatte und saubere Oberflächen behandelst du den Bogen mit dem Schleifpapier der Körnung 150 und 240. Zwischen den Schleifgängen den Bogen immer wieder anfeuchten und trocknen lassen, damit sich die Fasern aufstellen, die dann abgeschliffen werden. Den Bogen zwischendurch immer mal wieder ziehen, so stellen sich die Fasern auch auf. Durch den Feuchtigkeitsentzug beim trocknen, wird das Manau leistungsfähiger. Bearbeitest du den Bogen mit Hitze, dann wird er wieder härter.

Ist der Bogen gut durchgetrocknet, dann hast du eine vielfältige Gestaltungsmöglichkeit der Oberfläche. Du kannst sie ölen oder mit Lack und Farbe versiegeln. Oder du biegst den Bogen über Wasserdampf zu einem Recurvebogen, so bekommt er ein anderes Wurfverhalten, denn die Belastung wird anders verteilt.

 

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